B.2.1 WAS SIND PROZESSE?
Die Restaurant-Geschichte
Stellen Sie sich ein Restaurant vor. Ein Gast kommt herein, setzt sich an einen Tisch und bestellt ein Schnitzel mit Pommes. Was passiert jetzt? Der Kellner schreibt die Bestellung auf einen Zettel. Er bringt den Zettel in die Kueche. Der Koch liest den Zettel, bratet das Schnitzel und macht die Pommes. Wenn alles fertig ist, ruft der Koch den Kellner. Der Kellner bringt das Essen zum Gast.
Das ist ein Prozess - eine Abfolge von Schritten, die immer gleich ablaufen. Je klarer dieser Prozess ist, desto schneller und fehlerfreier funktioniert er. Wenn jeder weiss, was zu tun ist, gibt es keine Verwirrung.
Jetzt stellen Sie sich vor, das Restaurant hat keinen festen Prozess. Der Kellner schreibt manchmal die Bestellung auf, manchmal sagt er sie dem Koch nur muendlich. Manchmal vergisst er, dem Koch zu sagen, dass der Gast keine Zwiebeln moechte. Manchmal steht das Essen fertig in der Kueche, aber der Kellner weiss es nicht.
Was passiert? Chaos. Der Gast wartet laenger. Bestellungen werden falsch gemacht. Der Koch ist gestresst. Und am Ende sind alle unzufrieden.
Genau so ist es im Hotel. Es gibt viele Prozesse - Check-in, Zimmerreinigung, Fruehstueck, Buchhaltung. Wenn diese Prozesse klar und automatisch ablaufen, spart das Zeit und Nerven. Wenn nicht, verschwendet das Hotel jeden Tag kostbare Stunden.
Die Situation im Hotel Hochfirst
Das Hotel Hochfirst hat momentan sehr viele manuelle Prozesse. Fast alles laeuft auf Papier oder per Telefon. Das funktioniert - aber es kostet unglaublich viel Zeit.
Ein Beispiel: Wenn ein Gast eincheckt, muss er ein Formular aus Papier ausfuellen. Der Mitarbeiter an der Rezeption tippt die Daten dann von Hand in den Computer ein. Das dauert etwa 8 bis 10 Minuten pro Gast. Bei 3.300 Gaesten pro Jahr sind das 550 Stunden - das entspricht etwa 70 Arbeitstagen.
Moderne Hotels haben diesen Prozess digitalisiert. Gaeste fuellen das Formular online aus, bevor sie ankommen. Beim Check-in geben sie nur noch ihren Namen, bekommen den Schluessel und sind in 2 Minuten fertig. Das spart 7 Minuten pro Gast - oder 385 Stunden im Jahr. Bei einem Stundenlohn von 35 Euro sind das 13.475 Euro verschwendetes Geld - nur beim Check-in.
Und das ist nur ein einziger Prozess. Es gibt Dutzende solcher Zeitfresser im Hotel. Zusammen verschwendet das Hotel etwa 100 bis 150 Stunden pro Monat durch manuelle Arbeit, die automatisiert werden koennte.